Adolf Höfer

Leo Putz

Feldpostkarte

Ort: Comines

Datum: 24.02.1915

Artikelnummer: KKS202400758

  • Artikelnummer: KKS202400758
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Feldpostkarte

Inhalt

Adolf Höfer schickt Leo Putz eine Feldpostkarte aus Flandern und berichtet von den anstehenden Aktionen. Die Truppe soll in einigen Tagen in einen kleinen belgischen Ort abrücken und da allen Gummi beschlagnahmen und per Schiff nach Deutschland überführen - sofern ihnen die Engländer keinen Strich durch die Rechnung machen.

Maße: Das Blatt misst ca. 9 x 14 cm.

Zustand

Die Schrift in blauer Tinte, gedunkelt und stellenweise etwas verblasst, dennoch sehr gut lesbar und erhalten. Die Postkarte recto mit Kolonial-Motiv, verso mit Feldpoststempel, leicht vergilbt und griffspurig, in den Kanten bestoßen und angeschmutzt, vereinzelt winzige blasse Stockflecken. Sonst in gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Adolf Höfer (geboren 1869 in München, gestorben 1927 in Parsberg, Oberpfalz) war ein deutscher Maler, Illustrator und Graphiker. Er studierte Malerei an der Münchner Akademie der bildenden Künste, wo er die Malerkollegen traf, die sich 1899 zur Künstlervereinigung „Scholle“ zusammenfanden, um juryfrei im Münchner Glaspalast ausstellen zu können. Parallel dazu leistete er seinen Militärdienst bis zum Reserveoffizier. Obwohl er sich während seiner Ausbildung speziell mit der zeitgenössischen Freilichtmalerei befasst hatte, standen zunächst grafische Arbeiten für die 1896 in München gegründete Wochenschrift "Jugend" völlig im Vordergrund. Später machte er vor allem Werbegraphik. Gemäldeausstellungen der „Scholle“ beschickte er zwar, aber immer mit den gleichen Bildern. Erst 1906 kehrte er ganz zur Malerei zurück und wurde Lehrer an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins e.V., was ihm ein regelmäßiges Einkommen sicherte. Er entwickelte seinen eigenen Malstil, zog mit seinen „Scholle“-Kollegen wie Leo Putz oder Edward Cucuel zum Malen aufs Land und stellte regelmäßig aus. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges meldete sich Höfer freiwillig zum Militär und wurde Etappenoffizier in Flandern. Die Damenakademie wurde 1920 geschlossen, die "Scholle" hatte sich 1911 aufgelöst, die Inflation zerstörte seine Ersparnisse. Der hochdepressive Künstler nahm sich 1927 das Leben.

Leo Putz (geboren 1869 in Meran, gestorben 1940 ebenda) war ein Tiroler Künstler, dessen Werk Jugendstil, Impressionismus und Expressionismus widerspiegelt. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Figuren-, Akt- und Landschaftsbilder. Putz ging mit 16 Jahren nach München und nahm zeichenunterricht bei seine, Stiefbruder Robert Poetzelberger, ab 1889 studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und der Acadèmie Julian in Paris. Sein erstes Atelier bezog Leo Putz 1897 in München. Im gleichen Jahr trat er als Ordentliches Mitglied der Secession in München bei. 1899 wirkte er als Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Scholle", zu der unter anderem Walter Georgi, Fritz, Erich Erler sowie Adolf Münzer zählten. Putz arbeitete auch intensiv an dem Wochenblatt Jugend mit, das viele Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen oder als Titelblatt veröffentlichte. In dieser Zeit war der Künstler auch als Gebrauchsgraphiker tätig. 1909 erwarb Putz die bayerische Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für den ihm im gleichen Jahr verliehenen Professortitel. Zwischen 1909 und 1914 verbrachte Leo Putz die Sommermonate bei Schloss Hartmannsberg im bayerischen Chiemgau im Sinne der Plein-air-Malerei, weshalb er auch zu den Chiemseemalern zählt. 1913 heiratete er sein langjähriges Modell, die Künstlerin Frieda Blell. Leo Putz brach im Januar 1929 mit seiner Familie nach Südamerika auf und arbeitete bis 1933 in Brasilien und Argentinien als Professor an der Academia de Belas Artes in Rio de Janeiro. 1937 wurden seine Arbeiten als "entartet" diffamiert und er erhielt in Deutschland Berufsverbot.

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