Barthold Georg Niebuhr

Abraham Voß

Brief

Ort: Bonn

Datum: 02.07.1826

Artikelnummer: KKS202400131

Kontext

Eigenhändiger Brief Barthold Georg Niebuhrs an Abraham Voß

Inhalt

Niebuhr freut sich über den Lebenswillen der Witwe Voß, ein Druck wurde intrigant verboten, man überlegt, dies in Stuttgart zu umgehen. Er lädt Abraham Voß in sein Haus ein, um mit ihm zu schaffen, was den Vater Voß erfreut hätte, eine Herausgabe.

Maße: Das Blatt misst ca. 25 x 21 cm.

Zustand

Das Schriftbild mit schwarzer Tinte sehr gut erhalten und lesbar. Der Bogen mit umlaufendem Wasserzeichen-Ornamentband. Mehrfach gefalzt, fingerknittrig, unregelmäßig vergilbt, etwas stockfleckig, die Ecken und Kanten bestoßen, angeschmutzt und knickfaltig, umlaufend kleine Risse in den Blattkanten, zwei größere Fehlstellen durch Siegelöffnung, recto und verso stellenweise rote Siegelfarbe, recto am rechten Blattrand ein aufgeklebter Papierfetzen, an den Falzen teilweise eingerissen, verso mit Bonner Poststempel. Sonst in Ordnung.

Provenienz

Aus dem Berliner Kunsthandel erworben.

Herrn Professor A. Voß aus Kreuznach, abgegeben bey der verehrten Frau Hofräthin Voß. Jetzt zu Heidelberg frey Bonn, den 2ten Juli 1826 Damit Sie diesen Brief zu Heidelberg erhalten, antworte ich auf Ihren mir sehr werthen schon jetzt, mein liebster Freund. Möge Ihre Versammlung die theure Mutter erquicken, und mit bleibender Stärkung ausrüsten: ich hoffe es da Sie die allerschönste erste Zeit so heldenmüthig bestanden hat. Sie bewahrt Ihre Weisheit auch darin daß Sie die Wohnung verändert. Sie bedarf es nicht den Schmerz zu hegen, und Ihr Entschluß ist Bürgschaft daß Sie Ihr Leben nicht als begraben ansieht: daß Sie vorwärts leben will, mit Kindern und Enkeln. Das segne Gott. Von dem Rescript, welches durch Creuzers feige Intriguen gedruckt (?) wurde (?), habe ich nur durch einen Reisenden gehört, im Allgemeinen. Ich habe seitdem Gott gedankt daß Er den Theuren Vater juzt abgerufen. der Zorn würde ihm wie Lessinger (?) das Herz gebrochen haben. Wie wird es denn nun aber mit einem Abdruck des verbotenen? Kann der zu Stuttgart Satz haben, ohne daß Ihre Mutter und Hans als badische Unterthanen wie Contrevenanten betrachtet werden? Aber vielleicht bin ich überhaupt, wie unvollständig so irrig über die Sache berichtet, und die Schwierigkeiten sind nicht vorhanden. Ich erwarte Sie, liebster Voß, in unserem Hause, in dem Zimmer welches wir uns oft von (Ihren?) Eltern bewohnt dachten, zu der um die Zeit welche Sie angeben. Sollte ich, nach beendigten Ver… eine Excursion machen, da der Druck der neuen Ausgabe noch etwas stark mitnimmt, so schreibe ich es Ihnen. Wir werden uns, mit gemeinschaftlichen Gefühlen und dem nämlichen Bestreben zu schaffen was den Verewigten erfreuen könnte, so bekannt und vertraut werden als es uns obliegt. Ihre Pläne für die Herausgabe scheinen mir, so weit sie sich so übersehen lassen, die besten. Um über einen großen Mann zu schreiben bedarf es einer glücklichen Stimmung in Muße: die letzte fehlt mir fürs erste ganz: habe ich sie, so wird jene wohl durch Überblick der Werke Ihres Vaters erweckt werden. Unsere allerherzlichsten Grüße an Ihre theure Mutter: und die freundlichsten für Sie und alle die Ihrigen, bekannte und unbekannte, auch von meiner Frau. Verzeihen Sie die Einlage. der Ihrige Nbr

Barthold Georg Niebuhr (geboren 1776 in Kopenhagen, gestorben 1831 in Bonn) war ein deutscher Althistoriker und Philologe. Der sprachbegabte Niebuhr studierte an der Universität Kiel, brach das Studium ab und arbeitete zunächst im dänischen Staatsdienst. 1806 ging er nach Berlin, wo er bis 1810 im preußischen Staatsdienst arbeitete, ab 1810 gab er Geschichtsvorlesungen an der neu gegründeteten Universität Berlin. Von 1816 bis 1823 fungierte er als preußischer Gesandter beim Heiligen Stuhl. Im Jahr 1825 wurde er als Professor an die 1818 gegründete Universität Bonn berufen. Seit 1809 war er korrespondierendes Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften, 1822 wurde er in die American Academy of Art and Sciences gewählt, 1827 folgte die Ehrenmitgliedschaft an der Russischen Akademie der Wissenschaften St. Petersburg.

Abraham Voß (geboren 1785 in Eutin, gestorben 1847 in Düsseldorf) war ein deutscher Philologe, Pädagoge, Theologe und ein Sohn des Dichters und Übersetzers Johann Heinrich Voß. Er immatrikulierte sich 1802 an der Universität Jena, setzte sein Studium der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie ab 1805 in Heidelberg fort. Voß arbeitete als Haus- und ab 1810 als Gymnasiallehrer in Rudolstadt. 1821 wurde er Oberlehrer am Königlich-Preußischen gymnasium Kreuznach, später gymnasialprofessor. Voß gab viele Werke seines Vaters heraus und arbeitete mit an dessen neunbändiger Übersetzung von Shakespeare-Dramen. Er kümmerte sich nach dem Tode seines 1822 verstorbenen Bruders Heinrich und dem Ableben seines Vaters 1826 um deren literarische Nachlässe und setzte sich bei der badischen Regierung gegen den Verkauf von Nachdrucken der Werke seines Vaters ein.

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