Emma Auchentaller

Leo Putz

Brief

Ort: Grado

Datum: kein Datum

Artikelnummer: KKS202400759

  • Artikelnummer: KKS202400759
  • Kategorie: Briefe

Maße: Das Blatt misst ca. 19 x 15 cm.

Zustand

Die Schrift in schwarzer Tinte, stellenweise etwas verwischt, dennoch sehr gut lesbar und erhalten. Der Doppelbogen aus blauem Bütten mittig horizontal gefalzt, leicht vergilbt und griffspurig, ganz vereinzelt blasse Stockflecken, in den Rändern etwas knickfaltig, die Kanten und Falzkanten leicht bestoßen und angeschmutzt. Sonst in sehr gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Emma Auchentaller (geboren 1868 in Wien als Emma Scheid, gestorben 1945 in Grado) war eine österreichische Unternehmerin, Mäzänin und Frau des Künstlers Josef Maria Auchentaller. Die Tochter des nach Wien gezogenen Schmuckherstellers Georg Adam Scheid lernte ihren Mann 1885 kennen, das Paar heiratete 1891 und zog 1901 nach Grado. Hier eröffnete die engagierte, vier Sprachen beherrschende Emma 1903 die Pension "Fortino", die von dem Architekten Julius Mayreder entworfen und von ihrem Mann mit Fresken versehen wurde. Das Paar hatte zudem großen Anteil an der touristischen Entwicklung des Ortes. Die Unterkunft entwickelte sich rasch zu einer noblen Adresse, in der Aristokraten, Politiker, Industrielle und Künstler abstiegen. Für die Tourismusdestination schuf Josef Maria 1906 das berühmte Seebad Grado-Plakat. Die umtriebige Unternehmerin spendete außerdem regelmäßig großzügige Beträge an das Kinderhospiz Marino.

Leo Putz (geboren 1869 in Meran, gestorben 1940 ebenda) war ein Tiroler Künstler, dessen Werk Jugendstil, Impressionismus und Expressionismus widerspiegelt. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Figuren-, Akt- und Landschaftsbilder. Putz ging mit 16 Jahren nach München und nahm zeichenunterricht bei seine, Stiefbruder Robert Poetzelberger, ab 1889 studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und der Acadèmie Julian in Paris. Sein erstes Atelier bezog Leo Putz 1897 in München. Im gleichen Jahr trat er als Ordentliches Mitglied der Secession in München bei. 1899 wirkte er als Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Scholle", zu der unter anderem Walter Georgi, Fritz, Erich Erler sowie Adolf Münzer zählten. Putz arbeitete auch intensiv an dem Wochenblatt Jugend mit, das viele Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen oder als Titelblatt veröffentlichte. In dieser Zeit war der Künstler auch als Gebrauchsgraphiker tätig. 1909 erwarb Putz die bayerische Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für den ihm im gleichen Jahr verliehenen Professortitel. Zwischen 1909 und 1914 verbrachte Leo Putz die Sommermonate bei Schloss Hartmannsberg im bayerischen Chiemgau im Sinne der Plein-air-Malerei, weshalb er auch zu den Chiemseemalern zählt. 1913 heiratete er sein langjähriges Modell, die Künstlerin Frieda Blell. Leo Putz brach im Januar 1929 mit seiner Familie nach Südamerika auf und arbeitete bis 1933 in Brasilien und Argentinien als Professor an der Academia de Belas Artes in Rio de Janeiro. 1937 wurden seine Arbeiten als "entartet" diffamiert und er erhielt in Deutschland Berufsverbot.

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