Fritz Erler

Frieda Blell

Feldpostbrief

Ort: Stenay

Datum: 13.05.1915

Artikelnummer: KKS202400835

  • Artikelnummer: KKS202400835
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Feldpostbrief

Inhalt

Der in Stenay stationierte Fritz Erler schickt den frisch gebackenen Eltern Leo und Frieda Putz seine Glückwünsche. Adresse ist das Genesungsheim des Dr. Faltin.

Maße: Das Blatt misst ca. 18 x 12 cm.

Zustand

2 Objekte: Umschlag und Brief. Die Schrift in Bleistift, teils verwischt, dennoch gut erhalten und lesbar. Der Bogen cremefarbenen, zart linierten Büttens zweifach gefalzt, ganz leicht vergilbt und griffspurig, ganz vereinzelt winzige blasse Stockflecken. Sonst in sehr gutem Zustand. Der Umschlag verso mit Adressstempel Erlers, die Schrift in Bleistift, gut erhalten, recto mit Feldpoststempel. Das Papier griffspurig, vergilbt, angeschmutzt, in den Rändern knickfaltig, die Kanten bestoßen udn angeschmutzt, die Briefklappe an der Spitze ausgerissen, blass stockfleckig. Sonst in Ordnung.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Fritz Erler (geboren 1868 in Frankenstein, Provinz Schlesien, gestorben 1940 in München) war ein deutscher Maler, Grafiker und Bühnenbildner. Er studierte ab 1886 bei Albrecht Bräuer an der Königlichen Kunstschule Breslau und besuchte von 1892 bis 1894 die Académie Julian in Paris. 1895 kam er nach München und lebte seit 1918 in Holzhausen am Ammersee. 1893 entstanden seine ersten kunstgewerblichen Entwürfe: Vasen, Glasfenster, Buchdeckel, später Möbel, Bühnen und Innendekoration. 1896 wurde er Mitbegründer der Zeitschrift "Die Jugend" und 1899 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Die Scholle". Erler war Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München und Mailand, korrespondierendes Mitglied der Wiener Secession, der Société du Salon d’Automne in Paris, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, des Deutschen Werkbundes und der Münchner Secession. Er wurde 1928 mit dem Bayerischen Maximiliansorden ausgezeichnet.

Frieda Blell (geboren 1874 in Brandenburg an der Havel, gestorben 1951 in Gauting) war eine deutsche Landschaftsmalerin. Sie war Tochter des Großhändlers und Reichstagsabgeordneten Carl Blell, studierte gegen den Willen des vaters ab 1900 in München kunst, wo sie den expressionistischen Maler Leo Putz kennenlernte. Sie fungierte zunächst als dessen Modell, heiratete ihn schließlich 1913. Sie arbeitete meist im Schatten ihres Mannes erst in München, ab 1923 in Gauting. Den Sommer verbrachte das Künstlerehepaar zwischen 1909 und 1914 häufig in Hartmannsberg am Chiemsee zusammen mit Julius Hess, Lotte von Marcard und Edward Cucuel. Dort entstand eine große Anzahl von Freilichtakten und Kahnbildern. Von 1929 bis 1933 lebte die Familie in Südamerika, wo ihr Leo Putz ab 1931 eine Professur in Rio de Janeiro innehatte. Da Putz öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte und sein Werk als „entartete Kunst“ klassifiziert wurde, war die Familie gezwungen, nach Meran (Südtirol, Italien) umzusiedeln.

Leo Putz (geboren 1869 in Meran, gestorben 1940 ebenda) war ein Tiroler Künstler, dessen Werk Jugendstil, Impressionismus und Expressionismus widerspiegelt. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Figuren-, Akt- und Landschaftsbilder. Putz ging mit 16 Jahren nach München und nahm zeichenunterricht bei seine, Stiefbruder Robert Poetzelberger, ab 1889 studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und der Acadèmie Julian in Paris. Sein erstes Atelier bezog Leo Putz 1897 in München. Im gleichen Jahr trat er als Ordentliches Mitglied der Secession in München bei. 1899 wirkte er als Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Scholle", zu der unter anderem Walter Georgi, Fritz, Erich Erler sowie Adolf Münzer zählten. Putz arbeitete auch intensiv an dem Wochenblatt Jugend mit, das viele Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen oder als Titelblatt veröffentlichte. In dieser Zeit war der Künstler auch als Gebrauchsgraphiker tätig. 1909 erwarb Putz die bayerische Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für den ihm im gleichen Jahr verliehenen Professortitel. Zwischen 1909 und 1914 verbrachte Leo Putz die Sommermonate bei Schloss Hartmannsberg im bayerischen Chiemgau im Sinne der Plein-air-Malerei, weshalb er auch zu den Chiemseemalern zählt. 1913 heiratete er sein langjähriges Modell, die Künstlerin Frieda Blell. Leo Putz brach im Januar 1929 mit seiner Familie nach Südamerika auf und arbeitete bis 1933 in Brasilien und Argentinien als Professor an der Academia de Belas Artes in Rio de Janeiro. 1937 wurden seine Arbeiten als "entartet" diffamiert und er erhielt in Deutschland Berufsverbot.

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