Gottfried Hasenkamp

Karl Borromäus Glock

Brief

Ort: Münster

Datum: 18.07.1946

Artikelnummer: KKS202400325

  • Artikelnummer: KKS202400325
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Brief

Inhalt

Hasenkamp muss die Einladung zum Autorentag des Verlags Glock wegen seines Arbeitsaufkommens leider absagen, wünscht allerdings viel Erfolg und hätte gerne einen Report darüber. Er fragt weiterhin nach dem Verbleib seiner Gedichte, die er einst der Redaktion schickte.

Maße: Das Blatt misst ca. 14,5 x 21 cm.

Zustand

Der Brief maschinengeschrieben, die Unterschrift in blauer Tinte, gut lesbar. Der Bogen verso auf ein Trägerpapier montiert, daher leicht wellig, mittig vertikal gefalzt, etwas unregelmäßig gebräunt, griffspurig. Der Träger oben rechts mit Tintenannotation, unten rechts mit Bleistiftannotation, oben links kleine Rostspur. Sonst gut erhalten.

Provenienz

Im Berliner Kunsthandel erworben.

Gottfried Hasenkamp (geboren 1902 in Bremen, gestorben 1990 in Münster) war ein deutscher Schriftsteller, der unter dem Pseudonym Gottfried Johannes Gerhart veröffentlichte. Er studierte ab 1920 Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten in Münster, Tübingen und Bonn. 1923 promovierte er in Münster mit einer Arbeit über Friedrich Hölderlin zum Doktor der Philosophie. Ab 1924 war Hasenkamp als Lektor im Münsteraner Aschendorff Verlag tätig und gehörte der Redaktion des Münsterischen Anzeigers an. Während des Dritten Reiches wurde er wegen seiner dezidiert christlichen Einstellung von den nationalsozialistischen Machthabern zeitweilig seines Amtes enthoben. Nach Kriegsende gehörte er 1946 zu den Gründern der Westfälischen Nachrichten, deren Verlag er leitete. Gottfried Hasenkamp war Verfasser von Gedichten und geistlichen Dramen. Sein Werk ist geprägt vom katholischen Glauben des Autors, der in seiner Lyrik eine Vorliebe für traditionelle Formen wie Hymne und Ode pflegte. Literarisch war er stark beeinflusst von Friedrich Hölderlin und der religiösen Lyrik Annette von Droste-Hülshoffs.

Karl Borromäus Glock (geboren 1905 in Nürnberg, gestorben 1985 in Heroldsberg) war ein deutscher Verleger, Schriftsteller und Schlossbesitzer, der u. a. den christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus förderte. 1926 gründete Glock mit Viktor Lutz in der Feldgasse in Nürnberg einen Verlag und ging zur Buchproduktion über, wobei zunächst Glock selbst als Verlagsvertreter reiste. Kommerzielle Interessen standen schon damals nicht im Vordergrund, der Verlag hatte von Anfang an ein christlich-humanistisches Profil, organisierte Vorträge, Exkursionen und Drucke. 1931, beim 71. Deutschen Katholikentag in Nürnberg begegnete er Carl Muth, in dessen Fußstapfen er nach und nach trat. Nach dem Vorbild von dessen Zeitschrift Hochland (Zeitschrift) brachte Glock die Zeitschrift „Buch und Leben“ (später „Besinnung“) heraus, in der Angriffe auf die NS-Zeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter abgedruckt wurden, was zum Verbot der Verlagsdruckerei und der Zeitschrift führte. Weil Glock die Zeitschrift trotzdem unter dem Tarnnamen „Grundkatalog Deutscher Literatur“ weiterführte, wurde er 1935 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er nur wegen einer Amnestie nicht antreten musste. Nach dem Krieg mussste Glock seinen Verlag neu aufbauen, 1945 erhielt er eine Verlagslizenz der amerikanischen Besatzungsmacht und entwickelte sein weitgespanntes Verlagsprogramm, legte Vorkriegsautoren und klassische christliche Werke wieder auf, außerdem seine Verlagszeitschrift. Er entwickelte weitgespannte Buchreihhen und gründete unterschiedliche Gesellschaften, für die er internationale Autoren gewinnen konnte. 1981 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.

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