Grete Gulbransson

Frieda Blell

Brief

Ort: München

Datum: 26.01.1906

Artikelnummer: KKS202400683

Kontext

Brief

Inhalt

Zwei Briefe unterschiedlichen Datums: 13. Januar 1906: Grete Gulbransson sagt ein Treffen mit den Freunden ab, sie hat keine Lust und zu viel zu tun, träumt von Kleidern und fährt den ganzen Tag Ski, isst Lachsbrötchen und genießt die Schneestürme. Brief vom 26. Januar: Einladung zum Abendessen, verso mit einladungsverstärkender Zeichnung und Kommentierung Olaf Gulbranssons.

Maße: Das Blatt misst ca. 20,5 x 13 cm.

Zustand

3 Objekte: Umschlag und 2 Briefbögen Transparentpapier, mit grüner Tinte beschrieben, stellenweise verblasst dennoch gut lesbar. Die zeichnung sehr gut erhalten. Der Umschlag oben geöffnet, hier unregelmäßig berissen, vergilbt, angeschmutzt und griffspurig, in den Kanten bestoßen, berieben und angeschmutzt, die Ecken knickfaltig, recto mit zwei Postmarken- und stempeln, verso mit Poststempel. Die Briefbögen, ein Doppel- und ein Einzelbogen, zweifach gefalzt, leicht vergilbt, griffspurig, in den Kanten und Falzkanten ganz leicht bestoßen und angeschmutzt. Sonst sehr gut erhalten.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Grete Gulbransson (geboren 1882 in Bludenz, Österreich-Ungarn als Margarethe Jehly), gestorben 1934 in München) war eine österreichische Schriftstellerin und Heimatdichterin. Sie wurde als Tochter des Malers Jakob Jehly und seiner Frau Wanda (geb. Baronin von Pöllnitz, verwitwete Wanda Douglass) in Bludenz geboren und wuchs als „Haldagreteli“ auf der so genannten Halde auf. Nach dem Tod ihrer Eltern ließ sich die 19-Jährige in München nieder, wo sie nähere Kontakte zum Simplicissimus-Kreis um den Verleger und Kulturmäzen Albert Langen knüpfte. Durch diesen lernte sie den norwegischen Maler und Karikaturisten Olaf Gulbransson kennen, den sie am 14. August 1906 in München heiratete. Grete war Olafs zweite Ehefrau. Grete Gulbransson erlangte vor allem mit der in Vorarlberg 1934 erschienenen und seither mehrfach wiederaufgelegten Familiensaga Geliebte Schatten einen gewissen Bekanntheitsgrad nach ihrem Tod. Durch ihr Elternhaus kam sie bereits als Kind mit Kultur und Kunst in Berührung und beschäftigte sich schon früh mit Literatur, speziell mit Lyrik. Sie verfasste in den Jahren 1914 und 1922 Gedichtbände und versuchte sich später auch in Dramen und Balladen, führte außerdem konsequent tagebuch, die sie als Lebenswerk bezeichnete.

Frieda Blell (geboren 1874 in Brandenburg an der Havel, gestorben 1951 in Gauting) war eine deutsche Landschaftsmalerin. Sie war Tochter des Großhändlers und Reichstagsabgeordneten Carl Blell, studierte gegen den Willen des vaters ab 1900 in München kunst, wo sie den expressionistischen Maler Leo Putz kennenlernte. Sie fungierte zunächst als dessen Modell, heiratete ihn schließlich 1913. Sie arbeitete meist im Schatten ihres Mannes erst in München, ab 1923 in Gauting. Den Sommer verbrachte das Künstlerehepaar zwischen 1909 und 1914 häufig in Hartmannsberg am Chiemsee zusammen mit Julius Hess, Lotte von Marcard und Edward Cucuel. Dort entstand eine große Anzahl von Freilichtakten und Kahnbildern. Von 1929 bis 1933 lebte die Familie in Südamerika, wo ihr Leo Putz ab 1931 eine Professur in Rio de Janeiro innehatte. Da Putz öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte und sein Werk als „entartete Kunst“ klassifiziert wurde, war die Familie gezwungen, nach Meran (Südtirol, Italien) umzusiedeln.

Olaf Leonhard Gulbransson (geboren 1873 in Christiania, gestorben 1958 bei Tegernsee) war ein norwegischer Maler, Grafiker und Karikaturist. Internationale Bekanntheit erlangte er als Zeichner der Satirezeitschrift Simplicissimus. Von 1885 bis 1893 besuchte er die Kongelige Kunst- og Haandverksskole (Königliche Kunst und Handwerksschule) in Christiania. Ab 1890 veröffentlichte er sporadisch politische Karikaturen in norwegischen Satirezeitschriften (Pluk, Tyrihans, Trangviksposten, Paletten, Fluesoppen) und zeichnete erste Buchillustrationen. 1899 hatte Gulbransson in Christiania seine erste Ausstellung mit Porträtkarikaturen. Um die Jahrhundertwende reiste er nach Paris und studierte an der Académie Colarossi. 1902 folgte Gulbransson einer Einladung des Simplicissimus-Gründers Albert Langen und zog nach München, um an dem 1896 neu gegründeten Satiremagazin mitzuwirken. Langen, auf der Suche nach neuen Talenten, war durch seinen Schwiegervater, den norwegischen Schriftsteller Bjørnstjerne Bjørnson auf Gulbransson aufmerksam geworden. Im Empfangszimmer des Simplicissimus lernte Gulbransson die Dichterin, seine spätere Ehefrau, Margarethe „Grete“ Jehly kennen. 1914 wurde Gulbransson in die Berliner Secession aufgenommen; dort schloss er u. a. Freundschaften mit Max Liebermann, Paul Wegener oder Heinrich Zille. 1924 hatte er eine Ausstellung an der Berliner Akademie der Künste, die in Sonderschauen auch in Dresden und Leipzig gezeigt wurde. Auf Bestreben Max Liebermanns wurde Gulbransson ein staatliches Atelier an der Berliner Prinz-Albrecht-Straße zur Verfügung gestellt. 1927 reiste Gulbransson wieder nach München und blieb 2 Jahre. 1929 trat er die Nachfolgeprofessur von Franz von Stuck an der Münchner Akademie der bildenden Künste an und erwarb den Schererhof am Tegernsee. 1925 erhielt Gulbransson zusammen mit Edvard Munch die Ehrenmitgliedschaft der Akademie der bildenden Künste München und übernahm eine Professur an der der Akademie angegliederten Königlichen Kunstgewerbeschule München. 1941 wurde Gulbransson Ehrenmitglied des Vereins Berliner Künstler und 1942 der Akademie der bildenden Künste Wien. In der Nachkriegszeit lebte Gulbransson zurückgezogen auf dem Schererhof. Er konnte noch einmal für die Mitarbeit am Simpl, der Nachfolgeversion des Simplicissimus (1946–1950) gewonnen werden und arbeitete an verschiedenen Illustrationen und Publikationen.

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