Heinrich Otto Wieland

Frieda Blell

Brief

Ort: München

Datum: 30.07.1900

Artikelnummer: KKS202400770

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  • Kategorie: Briefe

Kontext

Brief

Inhalt

Der Chemiker und spätere Nobelpreisträger Heinrich Wieland, 1900 noch Student in München, bittet Frieda Blell um das Vergnügen eines Spaziergangs am Mittwoch - Antwort soll bitte ins Labor erfolgen.

Maße: Das Blatt misst ca. 18 x 11,5 cm.

Zustand

Die Schrift in schwarzer Tinte, stellenweise etwas verblichen, dennoch sehr gut lesbar und erhalten. Der Doppelbogen cremefarbenen Büttens mit Wasserzeichen, mittig horizontal gefalzt, etwas griffspurig, ganz leicht vergilbt in den Kanten bestoßen sowie stellenweise quetsch- und knickfaltig, vereinzelt blasse Stockflecken. Sonst in sehr gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Heinrich Otto Wieland (geboren 1877 in Pforzheim, gestorben 1957 in München) war ein deutscher Chemiker und Nobelpreisträger für Chemie. Er begann 1896 an der Universität München mit dem Chemiestudium und wurde im Jahre 1901 bei Johannes Thiele promoviert. Er habilitierte sich im Jahre 1905 mit einer Arbeit über Stickstoffoxide. Es folgten, neben der Dozententätigkeit in München, jahrelange Berater- und Gutachtertätigkeiten. Von 1915 bis in die 1920er Jahre war Heinrich Wieland Berater bei Boehringer Ingelheim und baute in dieser Zeit die erste wissenschaftliche Abteilung des Unternehmens auf. 1917/18 leitete Wieland die Abteilung für Kampfstoffsynthese an Fritz Habers Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem, wo er Kampfstoffe wie Senfgas (Lost) und die sogenannten „Maskenbrecher“ entwickelte. In dieser Zeit erreichte ihn auch der Ruf auf eine Professur an der TH München. 1921 wurde Wieland zum Professor an der Universität Freiburg und zum Wintersemester 1925/26 an die Universität München berufen. Er forschte im Bereich der Alkaloide, besonders am Strychnin, das damals aus der Brechnuss hergestellt wurde. Ab 1933 intensivierte er die Forschung am indianischen Pfeilgift. 1921 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und zum außerordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1925 änderte sich dieser Status zum auswärtigen Mitglied. 1925 wurde er zum Mitglied der Leopoldina und zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1927 erhielt er den Nobelpreis für Chemie. 1929 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences sowie als korrespondierendes Mitglied in die damalige Sowjetische Akademie der Wissenschaften aufgenommen, 1932 in die National Academy of Sciences. Im Jahr 1942 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Seit 1952 war er Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste sowie Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

Frieda Blell (geboren 1874 in Brandenburg an der Havel, gestorben 1951 in Gauting) war eine deutsche Landschaftsmalerin. Sie war Tochter des Großhändlers und Reichstagsabgeordneten Carl Blell, studierte gegen den Willen des vaters ab 1900 in München kunst, wo sie den expressionistischen Maler Leo Putz kennenlernte. Sie fungierte zunächst als dessen Modell, heiratete ihn schließlich 1913. Sie arbeitete meist im Schatten ihres Mannes erst in München, ab 1923 in Gauting. Den Sommer verbrachte das Künstlerehepaar zwischen 1909 und 1914 häufig in Hartmannsberg am Chiemsee zusammen mit Julius Hess, Lotte von Marcard und Edward Cucuel. Dort entstand eine große Anzahl von Freilichtakten und Kahnbildern. Von 1929 bis 1933 lebte die Familie in Südamerika, wo ihr Leo Putz ab 1931 eine Professur in Rio de Janeiro innehatte. Da Putz öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte und sein Werk als „entartete Kunst“ klassifiziert wurde, war die Familie gezwungen, nach Meran (Südtirol, Italien) umzusiedeln.

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