Helmut Fahsel

Karl Borromäus Glock

Brief

Ort: Berlin

Datum: 20.10.1925

Artikelnummer: KKS202400350

  • Artikelnummer: KKS202400350
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Brief

Inhalt

Fahsel bedankt sich für den Brief samt Beilage, bekräftigt Interesse an der katholischen Jugendbewegung, kann sich damit allerdings gerade nicht befassen, da er mit seiner Arbeit am katholischen Erwachsenen in Anspruch genommen ist. Er freut sich allerdings über die offenbar positive Rezeption seines Werkes bei den Jugendlichen.

Maße: Das Blatt misst ca. 22,5 x 14 cm.

Zustand

Die Schrift in schwarzer Tinte, stellenweise leicht verblasst, sehr gut lesbar. Der Brief mit gedrucktem Briefkopf Kahsels, verso am linken Rand auf Trägerpapier montiert, hier gelocht, zweifach gefalzt, ganz leicht vergilbt und griffspurig, die Kanten etwas bestoßen und angeschmutzt, im oberen Rand und den Falzen mit kleinen Einrissen, an der verklebten Seite knickfaltig, punktuell kleine Stockflecken. Sonst in guter Erhaltung.

Provenienz

Im Berliner Kunsthandel erworben.

Helmut Fahsel (geboren 1891 in Kiel, gestorben 1983 in Muralto) war ein Konvertit zum katholischen Glauben, kath. Priester, bekannter Vortragsredner und Autor religiöser Bücher. Am 20. Juni 1920 wurde Fahsel zum Priester geweiht und als Kaplan an der St. Clara Kirche, Berlin-Neukölln, angestellt. In dieser Zeit war der damalige Berliner Pfarrer und spätere Ermländer Bischof Maximilian Kaller sein Seelenführer und geistlicher Berater. Hier entwickelte sich der Jungpriester, neben seiner Seelsorgetätigkeit, nach und nach zu einem der bekanntesten philosophisch-religiösen Vortragsredner Berlins.Ab 1924 wirkte Fahsel als Hausgeistlicher bei den Franziskanern in Schöneiche; von seinem Bischof Adolf Bertram wurde er nachhaltig gefördert und schließlich 1927 zu Vortrags- bzw. Publikationstätigkeiten sogar von allen sonstigen Diensten freigestellt. Helmut Fahsel zählte zwischen 1924 und 1933 zu den bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Katholizismus. Joachim Günther bezeichnet ihn 1977 in seinen Literaturblättern Neue deutsche Hefte als den „bekanntesten katholischen Vortragsredner Deutschlands“, in den späten 1920er und den frühen 1930er Jahren. 1925 hatte Kardinal Karl Joseph Schulte den Kaplan bei einem Rombesuch Papst Pius XI. persönlich vorgestellt, der ihn in seiner Vortragsarbeit bestärkte und ihm seinen besonderen Segen dafür erteilte. Nach der Regierungsübernahme durch das NS-Regime musste Helmut Fahsel 1934 in die Schweiz emigrieren, wo er als Pfarrer angestellt und dauerhaft sesshaft wurde. In den 1950er Jahren kehrte er zeitweise, hauptsächlich zu Vorträgen, nach Deutschland zurück. Fahsel betätigte sich überdies als fruchtbarer religiöser Buchautor. Er ist auch unter der Bezeichnung „Kaplan Fahsel“ bekannt.

Karl Borromäus Glock (geboren 1905 in Nürnberg, gestorben 1985 in Heroldsberg) war ein deutscher Verleger, Schriftsteller und Schlossbesitzer, der u. a. den christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus förderte. 1926 gründete Glock mit Viktor Lutz in der Feldgasse in Nürnberg einen Verlag und ging zur Buchproduktion über, wobei zunächst Glock selbst als Verlagsvertreter reiste. Kommerzielle Interessen standen schon damals nicht im Vordergrund, der Verlag hatte von Anfang an ein christlich-humanistisches Profil, organisierte Vorträge, Exkursionen und Drucke. 1931, beim 71. Deutschen Katholikentag in Nürnberg begegnete er Carl Muth, in dessen Fußstapfen er nach und nach trat. Nach dem Vorbild von dessen Zeitschrift Hochland (Zeitschrift) brachte Glock die Zeitschrift „Buch und Leben“ (später „Besinnung“) heraus, in der Angriffe auf die NS-Zeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter abgedruckt wurden, was zum Verbot der Verlagsdruckerei und der Zeitschrift führte. Weil Glock die Zeitschrift trotzdem unter dem Tarnnamen „Grundkatalog Deutscher Literatur“ weiterführte, wurde er 1935 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er nur wegen einer Amnestie nicht antreten musste. Nach dem Krieg mussste Glock seinen Verlag neu aufbauen, 1945 erhielt er eine Verlagslizenz der amerikanischen Besatzungsmacht und entwickelte sein weitgespanntes Verlagsprogramm, legte Vorkriegsautoren und klassische christliche Werke wieder auf, außerdem seine Verlagszeitschrift. Er entwickelte weitgespannte Buchreihhen und gründete unterschiedliche Gesellschaften, für die er internationale Autoren gewinnen konnte. 1981 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.

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