Hermann Anschütz-Kaempfe

Frieda Blell

Brief

Ort: Kiel

Datum: nach August 1913

Artikelnummer: KKS202400688

  • Artikelnummer: KKS202400688
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Brief

Inhalt

Anschütz-Kaempfe schickt Frieda Blell seine Glückwünsche zur Hochzeit mit seinem alten Freund Leo Putz und richtet ihm hierüber Grüße aus.

Maße: Das Blatt misst ca. 20 x 15,5 cm.

Zustand

Die Schrift in schwarzer Tinte, sehr gut lesbar und erhalten. Der Doppelbogen Bütten recto oben mit gedrucktem Briefkopf des Wissenschaftlers, mittig horizontal gefalzt, leicht vergilbt, fingerknittrig und punktuell blass stockfleckig, in den kanten etwas bestoßen und angeschmutzt, die Ecken leicht knickfaltig, auf der Innenseite Tintenflecken. Sonst in sehr gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Hermann Anschütz-Kaempfe (geboren 11872 in Ixheim(Zweibrücken), gestorben 1931 in München) war ein deutscher Wissenschaftler und Erfinder des Kreiselkompasses. Er war Enkel des Malers Hermann Franz Anschütz und Sohn des Münchner Mathemathik- und Physiklehrers Friedrich W. Anschütz, wurde aber nach dessen Tod von dem Kunsthistoriker Kaempfe adoptiert. Anschütz-Kaempfe studierte an der Universität Innsbruck zunächst Medizin, führte dieses Studium jedoch nicht zu Ende, studierte dann Kunstgeschichte und promovierte in diesem Fach auch zum Dr. phil. Nach Beendigung seines Studiums und einigen Reisen ins Mittelmeergebiet und in die Arktis ließ Anschütz-Kaempfe sich in Wien nieder und betätigte sich als Erfinder. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Plan, im U-Boot den Nordpol zu erreichen. Dazu war die damalige Navigationstechnik jedoch noch nicht genügend entwickelt. Anschütz-Kaempfe machte dazu wichtige technische Erfindungen und konstruierte (bereits 1902 als Modell) 1907 den ersten Einkreiselkompass, der erstmals 1908 auf dem deutschen Linienschiff Deutschland verwendet wurde. In Kiel gründete Hermann Anschütz-Kaempfe am 23. September 1905 das Unternehmen Anschütz & Co. Er errichtete im Jahre 1909 ein Entwicklungsgebäude und ein Fabrikationswerk an der Schwentinemündung am Heikendorfer Weg 9–27 in 24149 Kiel Neumühlen-Dietrichsdorf. Er leitete das Unternehmen bis 1930 und übertrug dann seine Anteile an die Carl-Zeiss-Stiftung. Anschütz-Kaempfe gewann 1915 einen Patentstreit zum Kreiselkompass gegen Elmer Ambrose Sperry, bei dem er Albert Einstein kennenlernte, als dieser 1914 als Gutachter hinzugezogen worden war. Es begann eine langjährige Freundschaft mit Einstein. Sie tauschten sich neben technischen Problemen bei der Entwicklung des Kreiselkompasses auch über private Themen oder das Weltgeschehen aus. Aus dem Schriftwechsel geht unter anderem hervor, dass Einstein mithalf, den Kreiselkompass zu verbessern. Ergebnis war der Kugelkompass, an dessen Patent von 1922 Einstein Anteile erhielt. Den nach ihm benannten „Anschütz-Zweikreisel-Kugelkompass“ entwickelte Anschütz-Kaempfe 1927. Dieser Kompass diente als Grundlage der heutigen Kreiselkompassanlagen. Anschütz-Kaempfe interessierte sich auch stark für Kunst, malte Aquarelle und trat als Kunstsammler in Erscheinung.

Frieda Blell (geboren 1874 in Brandenburg an der Havel, gestorben 1951 in Gauting) war eine deutsche Landschaftsmalerin. Sie war Tochter des Großhändlers und Reichstagsabgeordneten Carl Blell, studierte gegen den Willen des vaters ab 1900 in München kunst, wo sie den expressionistischen Maler Leo Putz kennenlernte. Sie fungierte zunächst als dessen Modell, heiratete ihn schließlich 1913. Sie arbeitete meist im Schatten ihres Mannes erst in München, ab 1923 in Gauting. Den Sommer verbrachte das Künstlerehepaar zwischen 1909 und 1914 häufig in Hartmannsberg am Chiemsee zusammen mit Julius Hess, Lotte von Marcard und Edward Cucuel. Dort entstand eine große Anzahl von Freilichtakten und Kahnbildern. Von 1929 bis 1933 lebte die Familie in Südamerika, wo ihr Leo Putz ab 1931 eine Professur in Rio de Janeiro innehatte. Da Putz öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte und sein Werk als „entartete Kunst“ klassifiziert wurde, war die Familie gezwungen, nach Meran (Südtirol, Italien) umzusiedeln.

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