Reinhold Max Eichler

Leo Putz

Glückwunschkarte

Ort: München

Datum: 11.05.1915

Artikelnummer: KKS202400756

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  • Kategorie: Briefe

Kontext

Glückwunschkarte

Inhalt

Maler und "Scholle"-Mitbegründer Reinhold Max Eichler gratuliert dem Ehepaar Putz zum Stammhalter.

Maße: Das Blatt misst ca. 7 x 11,5 cm.

Zustand

Die Schrift in schwarzer Tinte sehr gut lesbar und erhalten. Die Visitenkarte mittig mit Namensprint, unten mit Adress- und Datumsdruck, vergilbt und griffspurig, in den Kanten etwas bestoßen und angeschmutzt, die untere rechte Ecke leicht knickfaltig. Sonst in sehr gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Nachlass der Familie Putz/ Blell.

Reinhold Max Eichler (geboren 1872 in Mutzschen, gestorben 1947 in München) war ein deutscher Maler, Zeichner und Illustrator. Er studierte zunächst an der Kunstakademie Dresden von 1889 bis 1893. Anschließend wechselte er an die Akademie der bildenden Künste nach München in die Malklassen von Paul Hoecker. 1896 wurde er Mitarbeiter der "Jugend" und des "Simplicissimus", für die er Illustrationen anfertigte, sowie 1899 Mitglied der Künstlervereinigung "Die Scholle". Ab 1903 arbeitete er ausschließlich für die "Jugend". Als Eichlers beste Gemälde gelten sein Stillleben und Landschaften mit wenigen Figuren, die den, für die "Scholle" typischen „dekorativen Impressionismus“ zeigen.

Leo Putz (geboren 1869 in Meran, gestorben 1940 ebenda) war ein Tiroler Künstler, dessen Werk Jugendstil, Impressionismus und Expressionismus widerspiegelt. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Figuren-, Akt- und Landschaftsbilder. Putz ging mit 16 Jahren nach München und nahm zeichenunterricht bei seine, Stiefbruder Robert Poetzelberger, ab 1889 studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und der Acadèmie Julian in Paris. Sein erstes Atelier bezog Leo Putz 1897 in München. Im gleichen Jahr trat er als Ordentliches Mitglied der Secession in München bei. 1899 wirkte er als Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Scholle", zu der unter anderem Walter Georgi, Fritz, Erich Erler sowie Adolf Münzer zählten. Putz arbeitete auch intensiv an dem Wochenblatt Jugend mit, das viele Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen oder als Titelblatt veröffentlichte. In dieser Zeit war der Künstler auch als Gebrauchsgraphiker tätig. 1909 erwarb Putz die bayerische Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für den ihm im gleichen Jahr verliehenen Professortitel. Zwischen 1909 und 1914 verbrachte Leo Putz die Sommermonate bei Schloss Hartmannsberg im bayerischen Chiemgau im Sinne der Plein-air-Malerei, weshalb er auch zu den Chiemseemalern zählt. 1913 heiratete er sein langjähriges Modell, die Künstlerin Frieda Blell. Leo Putz brach im Januar 1929 mit seiner Familie nach Südamerika auf und arbeitete bis 1933 in Brasilien und Argentinien als Professor an der Academia de Belas Artes in Rio de Janeiro. 1937 wurden seine Arbeiten als "entartet" diffamiert und er erhielt in Deutschland Berufsverbot.

Frieda Blell (geboren 1874 in Brandenburg an der Havel, gestorben 1951 in Gauting) war eine deutsche Landschaftsmalerin. Sie war Tochter des Großhändlers und Reichstagsabgeordneten Carl Blell, studierte gegen den Willen des vaters ab 1900 in München kunst, wo sie den expressionistischen Maler Leo Putz kennenlernte. Sie fungierte zunächst als dessen Modell, heiratete ihn schließlich 1913. Sie arbeitete meist im Schatten ihres Mannes erst in München, ab 1923 in Gauting. Den Sommer verbrachte das Künstlerehepaar zwischen 1909 und 1914 häufig in Hartmannsberg am Chiemsee zusammen mit Julius Hess, Lotte von Marcard und Edward Cucuel. Dort entstand eine große Anzahl von Freilichtakten und Kahnbildern. Von 1929 bis 1933 lebte die Familie in Südamerika, wo ihr Leo Putz ab 1931 eine Professur in Rio de Janeiro innehatte. Da Putz öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte und sein Werk als „entartete Kunst“ klassifiziert wurde, war die Familie gezwungen, nach Meran (Südtirol, Italien) umzusiedeln.

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